Inklusive Projektkultur bedeutet, dass in einem Projekt alle Beteiligten unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Alter, Behinderung, Religion, sexueller Orientierung oder anderen Merkmalen respektiert, einbezogen und gefördert werden. Es geht darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem Vielfalt geschätzt und Diskriminierung aktiv vermieden wird. Ziel ist, dass jede Person ihre Perspektive einbringen kann und sich zugehörig und wertgeschätzt fühlt.
Was macht eine inklusive Projektkultur aus?
Eine inklusive Projektkultur zeigt sich beispielsweise durch:
- Offene Kommunikation: Alle dürfen sich äussern, ohne Angst vor Abwertung.
- Divers zusammengesetzte Teams: Unterschiedliche Perspektiven werden aktiv einbezogen.
- Barrierefreiheit: Informationen und Räume sind für alle zugänglich.
- Sensibilisierung für Vorurteile (Bias): Projektleitende und Teammitglieder reflektieren ihr Verhalten.
- Gleichberechtigte Beteiligung: Entscheidungen werden nicht „von oben herab“, sondern möglichst partizipativ getroffen.
- Faire Strukturen: Z. B. klare Regeln gegen Diskriminierung, inklusive Sprache (Bsp. Fachchinesisch vermeiden), Feedbackmechanismen.
Das klingt kompliziert und nach Mehraufwand. Ist aber nachweislich ein Innovations-Booster für wirtschaftlich erfolgreichere, risikoarmere Projekte.
Wie strukturiere ich ein Projekt inklusiv?
1. Projektvorbereitung & Planung
- Führe eine Stakeholder-Analyse durch, die auch marginalisierte Gruppen einbezieht.
- Plane inklusive Beteiligungsformate: Workshops, Umfragen etc. so gestalten, dass möglichst viele mitmachen können.
- Definiere Diversitäts- und Inklusionsziele im Projektauftrag.
2. Teamzusammenstellung
- Achte auf Diversität im Team (sofern möglich): Geschlechter, Alter, kulturelle Hintergründe etc.
- Bias-Awarness bei Teilnehmern fördern, spezielle und individuelle Biases identifizieren.
- Schaffe eine Willkommenskultur durch transparente Kommunikation und respektvolles Miteinander.
- Gesunde Streitkultur, um an Spannungen zu arbeiten.
- Biete Trainings zu Diversität, Inklusion und unbewussten Vorurteilen (Unconscious Bias) an, bedingt, dass jeder seinen eigenen Bias kennt.
3. Kommunikation
- Nutze inklusive Sprache (z. B. gendergerecht, verständlich und einfach formuliert, präzise und einfache Sprache).
- Stelle barrierefreie und multimodale Materialien bereit (z. B. PDFs in Screenreader-freundlichem Format).
- Führe Meetings so, dass alle sich beteiligen können: z. B. klare Redezeiten, ggf. Moderation, klare Agenda und Zeitfenster vor Entscheidungen.
4. Arbeitsprozesse, Arbeitsumfeld
- Ermögliche flexible Arbeitsformen (z. B. Homeoffice, Rückzugsräume, Rücksicht auf Care-Arbeit).
- Teilzeit, Flexible Arbeitszeiten.
- Licht- und Lärm am Arbeitsplatz beachten.
- Sorge für Transparenz und Partizipation in Entscheidungsprozessen.
- Etabliere Feedback-Kanäle, auch anonyme, um Machtasymmetrien zu erkennen.
5. Evaluation
- Miss regelmässig den Grad der Inklusion (z. B. durch Umfragen, Reflexionsrunden).
- Überprüfe Projektziele auf Chancengleichheit und Teilhabe.
- Nutze das Feedback zur kontinuierlichen Verbesserung.
Beispiele für inklusive Massnahmen in Projekten
- In Workshops DolmetscherInnen für die Gebärdensprache bereitstellen.
- Barrierefreie Zugänge anbieten.
- In internationalen Teams auf sprachliche Unterschiede achten (klare, einfache Sprache).
- In Projekten bewusst Personen aus benachteiligten Gruppen einbeziehen.
Fazit
Ein inklusives Projekt ist nicht nur „nett“, sondern effektiver und zukunftsfähiger: Es nutzt vielfältige Perspektiven, steigert die Teamzufriedenheit und reduziert Konflikte. Inklusion muss bewusst geplant und kontinuierlich gelebt werden – es ist kein einmaliges To-do, sondern eine Haltung.
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Reicht das aus, damit mein Projekt barrierefrei wird?
Für ein optimales Resultat muss Inklusion systemisch in der Projektkultur verankert werden. Bei privaten Projekten helfen wir, eine optimale barrierefreie Lösung mit einer ökonomischen Perspektive der Wertschöpfungsmaximierung zu finden:
Diverse Teams sind innovativer, wirtschaftlich erfolgreicher, und ihre Projekte scheitern seltener. Und oft sind die verschiedene Randgruppen wertvolle Wachstumsmärkte. So z.B. die kaufkräftigen Senioren mit zunehmenden Gebrechen.
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