Konferenz für digitale Nachhaltigkeit gegründet im 2016, nächstes Jahr gibt es also das 10-Jährige zu feiern.
Open Source ist mehr als nur Code – es ist eine Kultur. Es ist eine Bewegung, die von Zusammenarbeit, Transparenz und kreativer Freiheit getragen wird.
Digitale Nachhaltigkeit sorgt dafür, dass digitale Güter wie Daten, Software und Inhalte langfristig gesellschaftlichen und ökologischen Nutzen bringen.
Sie stellt sicher, dass Digitalisierung nicht nur fortschreitet, sondern auch nachhaltig und zugänglich gestaltet wird.
In der Schweiz betrifft das viele Bereiche wie Digitalisierungspolitik, Datenschutz, Urheberrecht sowie technologische Entwicklungen wie Open Data und Blockchain. Die DINAcon thematisiert diese Themen und bietet innerhalb eines Tages einen kompakten Überblick zu den aktuell heiss diskutierten und wichtigen Ereignissen und Neuerungen im Open Source Umfeld.
Du triffst auf ein inspirierendes Netzwerk von über 250 Gäste und Meinungsführer*innen aus IT, Communitys, Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft – ein Ort für Austausch und neue Impulse. In jeweils ungefähr 40 spannenden Vorträgen zu den neuesten Open Source Technologien, Anwendungen, Infrastrukturen und rechtlichen Entwicklungen kannst Du Dich weiterbilden und für eigene Projekte beflügeln lassen. Erlebe die digitale Souveränität und entdecke die aktuellen Sicherheits- und Datenschutztechnologien – und erfahre, wie Du die digitale Autonomie stärken kannst. Die Veranstaltung wird üblicherweise mit Apéro und einer Hacknight abgeschlossen, so erlebst Du digitale Nachhaltigkeit in der Praxis.
Die MD Systems ist seit fünf Jahren in der Organisation des DINAcon dabei. Auch in diesem Jahr haben wir bei der Planung des Eventprogramms als Track-Chair für Verwaltung (gemeinsam mit Matthias Günter) und bei der Konzeption des Panels mitgewirkt. Die DINAcon Konferenz wird vom Verein CH Open organisiert und Partnerorganisationen wie DIN, Swiss Data Alliance und Parldigi unterstützen das Organisationskomitee mit aktuellen Inhalten. Zudem stellen diese hochkarätige Referierende aus Politik, Wissenschaft und Privatwirtschaft. Die DINAcon Konferenz ist das Ergebnis harter Arbeit und grosser Leidenschaft engagierter OK Mitglieder, insgesamt sieben an der Zahl.
Panels DINAcon 2025
In diesem Jahr war es uns wichtig, in den Panels das Spannungsfeld zwischen purer Swissness mit absoluter Kontrolle und dem Mehrwert der internationalen Kollaboration aufzuzeigen.
Im Jahr 2021 analysierte und würdigte die Europäische Kommission in einer Studie den Wert von Open Source für die europäische und nationale Wirtschaft. Die Studie belegte die immensen Auswirkungen auf das BIP, Innovationen und den technologischen Fortschritt. Das Streben nach digitaler Souveränität in den letzten Jahren hat die Einführung und Entwicklung neuer politischer Instrumente beschleunigt, die offene Technologien zum Wohle europäischer und globaler Bürger, Unternehmen und öffentlicher Dienste nutzen sollen.
Wie überschneiden sich Kontrolle und Autonomie mit Offenheit und Zusammenarbeit?
Wie können europäische und nationale Politik Open Source weltweit fördern? Besteht hier nicht ein inhärenter Interessenkonflikt?
Welche Lehren wurden hinsichtlich öffentlicher Investitionen und politischer Maßnahmen zur Unterstützung offener Technologien gezogen?
Welche Fehler sollten vermieden werden, und welche vielversprechenden Fortschritte gibt es für die strategische Nutzung des globalen Know-hows im Bereich offener Technologien?
Die Brücke zwischen Politik und Kodex: Warum Dienstleistungsunternehmen der Grundstein digitaler Souveränität sind
Diese Keynote bot einen institutionellen Blick auf digitale Souveränität und hob die oft übersehene Rolle von FOSS-orientierten Dienstleistungsunternehmen hervor, die ausschließlich mit Regierungen zusammenarbeiten. Obwohl FOSS-Vorgaben und Richtlinien für öffentlichen Code zunehmend an Bedeutung gewinnen, scheitern diese Bestrebungen häufig ohne ein nachhaltiges Engagement derjenigen, die die öffentliche Infrastruktur tatsächlich aufbauen, anpassen und warten.
Dieser Vortrag beleuchtete auch, wie missionsorientiertes Kapital, darunter Katalysator- und Evergreen-Investoren, diese Ökosysteme unterstützt und so nachhaltige Infrastruktur ohne ausbeuterische Ausstiegsstrategien ermöglicht.
Regierungen setzen zunehmend auf Open-Source-Richtlinien, doch wer stellt sicher, dass die heute entwickelten Systeme auch in zehn Jahren noch der Öffentlichkeit dienen? Dieser Vortrag argumentierte, dass FOSS-orientierte Dienstleistungsunternehmen nicht nur Implementierungspartner, sondern auch langfristige Verwalter der digitalen öffentlichen Infrastruktur sind. Anhand von Beispielen wie der Übernahme von Cygnus durch Red Hat, dem föderierten Stack Estlands und Unternehmen wie Liip, Linagora, Camptocamp und CivicActions untersucht diese Session, wie digitale Souveränität von vertrauensvollen Beziehungen, einer offenen Kultur und nachhaltigen Kapazitäten abhängt. Sie hebt außerdem hervor, wie missionsorientiertes, katalytisches Kapital diese Ökosysteme zunehmend unterstützt und damit einen Wandel von kurzfristigen Lösungen hin zu langfristigem öffentlichem Nutzen signalisiert.
Die Mobilität der Zukunft ist vernetzt und intelligent. Diese Vernetzung entsteht nicht von allein. Die digitale Transformation des Verkehrssektors bringt grosse Chancen mit sich: Effizienzsteigerung, Nachhaltigkeit und neue Geschäftsmodelle. Gleichzeitig stellen technologische Komplexität, regulatorische Anforderungen, Datenschutzfragen und die Fragmentierung der Akteurslandschaft die Branche vor erhebliche Herausforderungen.
In ihrer Keynote beleuchtete Petra Breuer die Vision einer vernetzten Mobilität und ging der Frage nach, welche Rolle die MODI auf diesem Weg spielen kann. Was braucht es, damit MODI nicht nur als technisches Fundament, sondern als echter Enabler für Innovation, Intermodalität und Nachhaltigkeit wirkt? Welche Verantwortung tragen Wirtschaft, Politik und Forschung – und wie kann Zusammenarbeit neu gedacht werden?
Anhand konkreter Handlungsfelder und Praxisbeispiele zeigte Petra Breuer auf, worauf es jetzt ankommt: Ein gemeinsames Verständnis, koordiniertes Vorgehen und der Wille zur Zusammenarbeit, um die MODI erfolgreich und zukunftsfähig zu gestalten.
Unser Beitrag zur diesjährigen DINAcon
Wir haben uns in unserem Slot der Kunst gewidmet und warum diese uns zur Kollaboration beschwingt. Musik ist für Miro Dietiker, Founder MD Systems, seit jeher Treiber und Motivator. Für diesen Slot hat er sich hingesetzt und ein komplettes Musikalbum, mit Hilfe mehrerer Tools, geschrieben. All die überwältigenden globalen Krisen und das zunehmende Tempo der Technologie haben ihn zu einer bewussten Pause gedrängt und daraus entstand Musik.
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Stay open
Musik kennt keine Grenzen - ebenso wenig Open Source. In einer Welt, in der Technologie und Realität oft durch Barrieren getrennt sind, feiert dieses Album die universelle Kraft der Zusammenarbeit und dies mit jedem Song.
Zum Album
Das Auftaktlied des Albums “Open Source Groove” steht für eine neue Ära kreativer Freiheit. Der Song ist eine Hommage an die Gemeinschaft des Open Source, die durch Offenheit, Transparenz und gemeinsamem Fortschritt geprägt ist. Der Song erinnert uns daran, dass die besten Lösungen entstehen, wenn wir teilen, verbessern und gemeinsam wachsen.
Wie die Musik, ist auch Open Source ein Kulturgut und in diesem Album hat Miro Dietiker die vielfältigen Open Source-Perspektiven musikalisch ausgedrückt. Von Idealismus und Pragmatismus bis hin zu Widerstand und Transformation, alles spiegelt sich in den Songs.
Jeder Track bietet eine andere Sichtweise auf die Herausforderungen, Werte und menschlichen Schicksale innerhalb der Bewegung. Dieses Projekt verbindet gesprochenes Wort, Rhythmus, Melodie und Botschaft, um zu inspirieren, zum Nachdenken anzuregen und zu vereinen.
Tracks, die nicht nur von Open Source handeln, sondern auch im Sinne von Open Source produziert und geteilt werden: Remixbar, forkbar, kollaborativ. Dies ist nicht einfach nur ein Album. Es ist ein Statement.
Der kreative Prozess
Kreative Prozesse beginnen immer am selben Ort. Im Overload, dem Chaos oder einer schier unlösbaren Frage. Um aus dem Chaos eine Idee zu schöpfen, muss die Perspektive gewechselt und eine Distanz zum Thema gewonnen werden. Am einfachsten geschieht dies durch das "Treiben Lassen", das Offen-Sein für Inspiration und den Mut, Neues auszuprobieren ohne ein bestimmtes Ziel. Der Prozess ist sehr psychologisch verankert und fordert, dass wir unsere Ängste ehrlich betrachten, bereit sind, eigene Regeln zu brechen und die kindliche Neugierde wieder zu erwecken. Wenn diese “Inneren-Prozesse” erfolgreich abgeschlossen sind, kann es beginnen. Die Idee ist geformt und ein Kanal darf gefunden werden.
Für Miro war der Kommunikationskanal ziemlich schnell definiert, denn Musik mag vieles vermitteln und der künstlerische Prozess spiegelt wunderbar die Universen des Open Source.
Umsetzungsphase
Was gibt es für Möglichkeiten, ein Musikalbum zu erstellen? Mit den vielseitigen AI Tools ergeben sich neue Wege, ein komplexes Thema anzugehen. Doch was braucht es für ein Tool und was soll das können? Zur Auswahl eines Ai Werkzeuges ist es von Nöten, sich bewusst zu sein, was das Tool leisten muss.
Für dieses Musikprojekt war es wichtig, verschiedene Musikstile zu vereinen, Aussagekräftige Texte rund um Open Source zu generieren und tragende Stimmen zu definieren. Dies ging durch die Kombination mehrerer AI-Tools.
Prozessvorgehen, Kriterien
Album:
- Albumthema definieren
- Ideen sammeln und vorhandene Ideen bündeln
- Fundierte Recherche für weitere Perspektiven: Personas, Rollen, Menschen
- Songs zum Thema bestimmen, Ideen für Tracks entwickeln
- Spezifische Metathemen definieren
- Überlappungen vermeiden
- Verschiedene Perspektiven bestimmen
- Personas und Facetten variieren
Einzelner Song / Track für Track:
- Songidee
- Verschiedene Anregungen integrieren
- Musikstil recherchieren, andere Songs anhören und dann eigenen Stil definieren
- Verschiedene Songtexte erstellen und dann auswählen
- Storyline entwickeln
- Verse Level bestimmen, inkl. Level-Absätzen
- Feinabstimmung (das dauert gefühlt am Längsten) von Reim, Rhythmus und Fluss des Liedes, Abstimmung der Verse und dem genutzten Vokabular
Produzieren, Iterieren, den Prompt schrittweise verfeinern
Ist das Kunst oder kann das weg?
Einblicke in die Präsentation
Was haben wir daraus gelernt?
Der kreative Prozess ist eine Auseinandersetzung mit sich selbst und wirkt therapeutisch und durch Reduktion wird Klarheit geschaffen. Musik als Resultat motiviert und wirkt nachhaltig, noch lange nach dem eigentlichen Schaffensprozess. Hier eine kleine Auflistung der Schwierigkeiten innerhalb eines Musikprojektes mit der Unterstützung einer Ai.
- Fallstricke Urheberrecht - Band Name, Künstler Name, Texte
- Kampf gegen die Generizität - Leere Phrasen und ChatGPT-Sprache
- Ai ist ein Spiegel der definierten Aufgabe, also ausreichend Kontext zur Verfügung stellen
- Ai kann auch genutzt werden, um eine Aufgabenstellung zu entwickeln, denn eine klare Aufgabenstellung (Ideengebung) ist zentral für ein tolles Ergebnis
- Wichtig ist die Balance zu finden zwischen zu spezifischen Angaben und zu vagen Beschreibungen - Raum definieren welcher Ai füllen kann
- Sei bereit, alles was du geschaffen hast, wieder über den Haufen zu schmeissen, zu löschen und bei Null zu beginnen - nicht aufgeben
- Versuche parallel verschiedene Möglichkeiten aus und switche, sobald du nicht mehr weiter kommst und sich keine sofortige Lösung abzeichnet
- Deutsche Sprache ist sehr schwierig in der Umsetzung, Englisch ist einfacher
Die Beschäftigung mit der Sprache stärkt die Sprache als Werkzeug: Schärfung des Verständnis der Begriffe sowie der Aussagen.
LIVE Auftritt an der DINAcon 2025
Sophie Dietiker ist eine Schülerin der 1. Sekundarschule und begeisterte Sängerin. Musik begleitet sie schon seit jeher, sei dies im Chor oder im Einzel-Gesangsunterricht. Seit drei Jahren feilt Sophie an ihrer Stimme und ihre musikalische Reise führte sie bereits auf kleine Bühnen. Mit viel Energie und Freude lebt sie ihre Leidenschaft für die Musik. AI ist für sie die logische Unterstützung ihren Traum zu leben.
Mit frischen Melodien und eingängigen Texten verbindet Sophie Dietiker die Philosophie von Open Source mit der emotionalen Sprache der Musik.
Sophie Dietikers Performance an der DINAcon 2025 des „Open Source Anthems" war eine mitreissende Einladung, die Werte von Open Source zu leben. Mit einer energiegeladenen Stimme und modernem Pop-Sound bringt sie die Botschaft auf den Punkt: „In the beginning / All the code was free". Dies ist ein Aufruf, die Ursprünge digitaler Freiheit zu bewahren. Der Song erzählt von der Macht der Gemeinschaft, von geteilten Fähigkeiten und der Überzeugung, dass Offenheit die Zukunft gestaltet.
Die eingängigen Hooks wie „Open up / Don't lock it down" und „The open future is here to stay" laden zum Mitsingen ein, während der Chor „Collaborate / It's what we do!" die Essenz von Open Source auf den Punkt bringt.
Mit einer Mischung aus jugendlichem Elan und musikalischer Reife zeigt Sophie, wie Musik und Technologie Brücken bauen können. Ob im Vers „Fix the bugs through the night" oder im kraftvollen Outro.
„The open world is our legacy!" - der Song ist ein Appell, Wissen zu teilen, Barrieren abzubauen und gemeinsam Neues zu schaffen.